Hilfe und Dokumentation zu WdK-Explorer

Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Lehrbuch für den erzählenden Geschichts-Unterricht an Mittelschulen - S. 288

1891 - Freiburg i. B. : Wagner
- 288 — Allein bev Kaiser hatte keinen Sohn, keinen Erben. Da opferte er die Liebe seinem Ehrgeiz nnb verstieß die arme Josephine, welche dem harten Mann eine rührenbe Anhänglichkeit bewahrte bis zum Tode. Er vermählte sich mit Marie Luise, der Tochter des Kaisers Franz Ii. Dem Sohne, den sie ihm schenkte, verlieh er in der Wiege den Titel eines Königs von Rom. Und währenb er so in unumschränkter Herrlichkeit ausbaute und zerstörte, grollte hinten in Pommern ein preußischer Reitergeneral: „Er ist ein bummer Kerl." — Der alte Blücher hatte Recht. 9. Das Gottesgericht in Rußlaub 1812. Napoleon hatte seinen Freunbschastsbuub mit Alexanber I. nur auf Schein und Täuschung berechnet. Bald genug verletzte er be« Zaren durch die willkürliche Vertreibung des Herzogs von Olbenburg, welcher mit dem russischen Kaiserhause verwandt war. Die Kontinentalsperre erwies sich für Rußland unerträglich. Das fast nur ackerbauenbe Volk konnte die englischen Waren, an welche es seit den Zeiten der Königin Elisabeth gewöhnt war, nicht entbehren. Daher erleichterte Alexander die englische Einfuhr. Dies gab dem Despoten den willkommenen Vorwanb zu einem Kriege, durch welchen er Nuß lau b bezwingen wollte, um von bort aus früher ober später gegen Indien zu ziehen wie Alexanber der Große. Im Triumphe burchzog das riesige Heer, 600000 Mann mit 180000 Pserben, Frankreich und Deutschland. Einen ganzen Monat dauerte der Durchmarsch von Truppen aller Waffengattungen, fast aller Völker Europas. Hoch und nieber, arm und reich eilte herbei, den gewaltigen Mann, die neue Gottesgeißel zu sehen. In Dresden strömten die deutschen Fürsten hulbi-genb zusammen. Nochmals sonnte er sich hier im Glanze seiner Macht, welche mehr und mehr die Welt umspannte.: Am Johannistage frühmorgens ging er mit dem Hauptheer zwischen Grobuo und Kauen (Kowno) über den Niemen. Der russische Feldherr Barclay, ein Livländer, der inmitten seiner Soldaten zunächst dem Feinde am Biwachtfener zu lagern und sich zur Schlacht zu schmücken pflegte wie ein Spartaner, zog sich, sein schlecht vorbereitetes Heer schonend, unter zahlreichen Gefechten zurück. Schon vorher verließen die Einwohner ihre Dörfer und Städte; die Vorräte reichten kaum für die Russen. So geriet die „große Armee" in immer schlimmere Not. Die Wagen voll Lebensrnittel und die Herden von Schlachtvieh, welche nachgeschickt wurden, vermochten die rasch vorrückenden Marschsäulen

2. Lehrbuch für den erzählenden Geschichts-Unterricht an Mittelschulen - S. 290

1891 - Freiburg i. B. : Wagner
der Mauer oder am Feuer; am Morgen fand man wohl einen Kranz Erfrorener um die Lagerstelle. Und dazu die Verfolgung der Russen, welche nur durch wenige Tapfere wie König Eugen und „den Helden aller Helden", den Marschall Ney abgewehrt wurden. Eintretendes Tauwetter brachte neues Verhängnis. Über die reißende Beresina, die rechtsher zum Dnjepr geht, schlug der deutsche Ingenieur - Offizier Eble zwei Brücken unter Anstrengungen , die' nach kurzer Zeit sein Leben kosteten. Der Übermarsch artete bald ans in ein gräßliches Ringen um den Zugang zu den Brücken. Scharenweise wurden die Unglücklichen vom Ufer oder über das Geländer hinabgedrängt in die eisigen Fluten; und in bieses zusammengepreßte heulende Elend hinein wütete ein entsetzlicher Sturmwind und die Geschosse dreier russischer Heere. Die Artillerie-Brücke brach; die Vordersten wurden von den unaufhaltsam Nachdrängenden in die Tiefe gestoßen. Napoleon selbst eilte seinem Heere zu Schlitten voraus nach Frankreich. Lange nach ihm tarnen seine Opfer über die preußische Grenze, wankende, hohlwangige Jammergestalten, viele blind vom Schneeglanze, taub vor Kälte. In Frauenkleidern, Säcken, zerrissenen Teppichen, die Füße mit Stroh umhüllt, au Stöcken hinkend, so zogen sie einher, lautlos wie ein Leichenzug. Keiu Oseu vermochte sie zu wärmen und wenn sie ins Feuer hineinkrochen, keine Speise ihren Hunger zu stillen: die Strafe Gottes für den frechen Übermut, mit dem sie beim Ausmarsch die Weizengarben ins Feuer geworfen, ihre Offiziere armen Bäuerinnen zugemutet hatten, für sie Schinken in Rotwein zu kochen! In den preußischen Städten liefen die Knaben vor den Unglücklichen her mit Hohngesang: „ Ritter ohne 'Schwert, Reiter ohne Pferb, Flüchtling ohne Schuh, Nirgend Rast und Ruh. So hat sie Gott geschlagen Mit Mann und Roß und Wagen." Wenn sie ihnen dann nachriefen: „Der Kosak kommt!", humpelte der unheimliche Zug etwas rascher davon. Die Österreicher und Preußen, welche die Flügel der großen Armee bildeten, blieben von dem llnheit verschont. Die Preußen belagerten Riga. Als nach dem Branbe Moskaus der' Rückzug nötig fiel, stellte sie Marschall Macbonalb in seine Nachhut; ihr Untergang sollte seine Franzosen becken. Mit diesem Heere war Preußen verloren und die Hoffnung auf Preußens und M.dc,. Deutschlands Zukunft. Darum schloß General 2)orf am vor-1812 letzten Tage des Unglücksjahres in einer Mühle bei Tauroggen nächst der Grenze mit beut russischen General Diebitsch, einem geborenen Schlesier, einen Vertrag, durch welchen das preußische

3. Lehrbuch für den erzählenden Geschichts-Unterricht an Mittelschulen - S. 298

1891 - Freiburg i. B. : Wagner
- 298 - /Us4- Io|4i.4w- 12. Leipzig und Waterloo. • Ungeachtet seines Sieges bei Dresden war Napoleon auf allen Seiten geschlagen. Die Böhmische und die Schlesische Armee setzten sich gegen Leipzig in Bewegung; seine Rückzngs-war gefährdet. Bei Wartenberg erzwang York den Übergang über die Elbe; der Weg zur Vereinigung stand den bret Heeren offen. Auch Napoleon zog sich aus Leipzig. Am M Oktober würde der König von Neapel in einem großen Reitertreffen bei Wachau im Süden der Stadt von Preußen und Russen geworfen. Am 16. schlugen die Franzosen in derselben Gegenb, bei Li^ebertwolkwitz, einen Angriff des Böhmischen Heeres ab. Schon flogen Siegesboten nach Paris, und in Leipzig lauteten die Glocken Victoria. Aber im Norben, bei Möckern, hielt Blücher durch stürmische Angriffe die Franzosen fest, daß sie den anberen nicht helfen konnten zu eutschei-beiibem schlag, und brängte sie in verlustreicher Schlacht allmählich zurück. 2)or£ hatte mit blitzendem Degen die Husaren selbst zum Siege geführt. Denn seine bestgezielten Schläge führte Blücher allemal durch sein Aork'sches Corps; auf die Russen war wenig Verlaß. Am folgenden Tag, einem Sonntag, drang er schon bis unter die Mauern Leipzigs vor, während das Schwarzenberg'sche Hauptquartier mit Napoleon uuterhan-belte und im Osten neue Heeresmaffen, die Russen und das Norbheer, sich einfügten in beit eisernen Ring, welcher den Korsen immer enger umklammerte, ls.ott. Am 18. Oktober raste die Völkerschlacht runbitm. Im ©üben 1813 und im Westen Leipzigs, bei Propst heiba und Linbenau stritten die Österreicher mit den Russen zusammen tapfer wie immer, aber ohne Erfolg. Im Osten machten die Russen unter dem wackeren Barclay, besonders aber im Norden die Preußen siegreiche Fortschritte. Sächsische und Württembergische Abteilungen traten mitten im Feuer zu den Verbündeten über; den Franzosen ging das Pulver aus. Es hätte ihnen auch kein Pulver der Welt mehr helfen können. Währenb ihr Rückzug begann, stiegen die bvei Monarchen von bett Pferben und bankten Gott auf den Knien für den Sieg, und die Truppen stimmten fromme Lieber an. Am Morgen des 19. Oktobers erkämpften die Verbündeten sich den Einzug durch das Grimmaische Thor. Inmitten des Getümmels hielt Blücher; er war soeben Felb-marschall geworben. „Marschall Vorwärts," riesen seine Preußen, „Felbmarschall Pascholl" die Russen. Der endgültige Sieg war vor allem sein Werk.

4. Lehrbuch für den erzählenden Geschichts-Unterricht an Mittelschulen - S. 322

1891 - Freiburg i. B. : Wagner
— 322 — Am Tage nach ihrem Einmarsch in das Festnngs-Viereck, welches aus Peschiera und Mantua ant Mincio, Verona und Legnago an der Etsch bestand, sprengte sie Erzherzog Albrecht, der Sohn des Siegers von Aspern, mit 80 000 Österreichern 24*3"nibei Custozza auseinander, auf dem Siegesfelde seines Lehr-J86g meisters Radetzky. Die Entscheidung mußte in Böhmen fallen. Die österreichische Armee befehligte Feldzeugmeister B en ed ek. Ehe er gegen Schlesien oder Sachsen vorzubrechen vermochte, stiege» als Centrum und rechter Flügel der Preußen Prinz Friedrich Karl mit der Ersten und General Herwarth von Bitten-seld mit der Elb-Armee vom Grenzgebirge herab und drängten die Österreicher und Sachsen in blutigen Kämpfen über die Isar und aus Gitschin hinaus bis unter die Kanonen von Königgrätz. Gleichzeitig überschritt Kronprinz Friedrich Wilhelm mit der Zweiten Armee das Riesengebirge; bei Nachod und Trantenau, bei Skalitz und Burkersdorf erlag die österreichische Tapferkeit der guten Schulung und Führung der Preußen und dem Schnellfeuer ihres Zündnadelgewehres. Am 30. Juni war die Verbindung beider Heeresmassen gesichert. König Wilhelm übernahm zu Gitschin persönlich den Oberbefehl. Benedek stellte sein zerrüttetes Heer auf den Höhen westlich von Königgrätz zur Schlacht aus in furchtbarer Stellung, 220000 Mann mit 770 Geschützen. Tief in der Nacht am 2. Juli erfuhr man dies im preußischen Hauptquartiere, und der König ordnete für de» folgenden Morgen die Schlacht an. Auf zwei verschiedenen Wegen flogen um Mitternacht Boten nordostwärts zum Kronprinzen, den Befehl zum Vormärsche zu überbringen. 3. Juli Morgens 2 Uhr begann die Erste Armee unter strömendem Regen, sich ans grundlosen Wegen oder durch mannshohes nasses Getreide vorwärts zu arbeiten. Um 6 Uhr war bei Sadowa der Bistritz-Bach erreicht, der vor der feindlichen Stellung nach Süden zur Elbe floß. Um Vz8 Uhr erschien der König nach dreistündiger Fahrt; eine feindliche Batterie begrüßte ihn mit Granaten. Sofort erteilte er den Befehl zum Angriff. Es galt den Feind festzuhalten, bis der Kronprinz eintraf. Da prasselte denn ans Hunderten feindlicher Feuerschlünde ein Granatenhagel nieder, gegen' welchen weder Bäume noch Hütten Schutz gewährten. Hier legten die Thüringer und Pommern die schwerste Probe männlichen Mntes ab, stilleznhalten zwischen dem rechts und links niederzischenden Tode! Im Norden aber, auf dem linken Flügel, kämpfte General v. Franse cky mit seinen anstelligen Altmärfern und Thüringern einen

5. Lehrbuch für den erzählenden Geschichts-Unterricht an Mittelschulen - S. 323

1891 - Freiburg i. B. : Wagner
- 323 — seist beispiellosen Kampf um die Felsbastionen des Swiep-Waldes. Mit einer Division machte er zwei Armeekorps, 38 Bataillone, nahem kampfunfähig, dieselben, welche Benedek für die Abwehr des Kronprinzen aufsparen wollte. „Kinder, hier müssen wir stehen oder sterben!", rief der General, und die Musketiere antworteten: „Keine Sorge, Excellenz! wir stehen oder sterben." Endlich erscholl der Ruf: „Der Kronprinz kommt, der Kronprinz ist da!" Trotz Regens und schlechter Wege traf die Zweite Armee ein, wie es Moltke berechnet hatte. Mit blankem Degen wies der Kronprinz anf eine Batterie, die unter zwei weithin sichtbaren uralten Linden von dem Berge von Horscheniowes herunter Feuer spie. Alle Ermüdung war vergessen. Die Batterie ward genommen und nach gewaltigem Kampf auch der Schlüssel der österreichischen Stellung, die Höhe von Eh ln m. Im Augenblicke des Sieges, mit dem Freudenruf auf den Lippen: „Nun wird ja alles gut!" starb General Hiller v. Gärtringen den schönsten Heldentod. Jetzt drangen auch Friedrich Karl und Herwarth siegreich vor. In Front und Flanke gefaßt, stand Benedek in Gefahr, abgeschnitten zu werden mit seinem ganzen Heere. Noch leisteten die Österreicher mutigen Widerstand, aber mit immer gräßlicheren Verlusten. Von 20000 Mann, die er zu einem letzten Schlage gesammelt, verlor Graf Gondrecourt 10000 in einer Viertelstunde ! In großartigem Vorstoße suchte die Reiterei den Rückzug zu decken, bis sie in wilder Flucht das eigene Fußvolk niederritt. Am längsten hielt die österreichische Artillerie stand, die sich mich hier mit Ruhm bedeckt hatte; als Kaiser Wilhelm Über die Walstatt ritt, schlugen die Granaten noch neben ihm ein; gewaltsam entfernte Bismarck feinen Herrn aus der Gefahr. 70000 Preußen waren gar nicht ins Gefecht gekommen; fünf Armeecorps hatten acht feindliche geschlagen. Moltke hatte dies alles schon am Morgen gewußt. „Ew. Majestät werden heute nicht nur die Schlacht, sondern den Feldzug gewinnen!" sagte er. Bismarck aber sprach am Abend: „Die Streitfrage ist also entschieden; jetzt gilt es, die alte Freundschaft mit Österreich wieder zu gewinnen." In der größten„Schlacht des Jahrhunderts war die Zukunft Deutschlands, Österreichs und Italiens entschieden worden. Unaufhaltsam vordringend, verlegten die Preußen dem unglücklichen Benedek den Weg nach Wien. Er mußte von der March ostwärts ausbiegen nach den Kleinen Karpaten. Dort bei Blumen an nahe bei Preßburg wurde das letzte Gefecht dieses dreißigtägigen Krieges unterbrochen durch einen Waffenöl «

6. Lehrbuch für den erzählenden Geschichts-Unterricht an Mittelschulen - S. 327

1891 - Freiburg i. B. : Wagner
Mahon über Chz-lons, Marschall Bazai ne, welchem der uii .fähige Kaiser seine „Rheinarmee" anvertraute, über Metz. Aber im Norden dieser Festung verlegte ihm am 14. August General v. Steinmetz bei Colombey-Nouilly mit den Ostpreußen ».Aug. und Westfalen seiner Ersten Armee den Weg, im Süden trat ihm am 16. die Zweite Armee entgegen; fünf Stunden i6.äug. hielt sich das dritte Armeekorps gegen die ganze Rheinarmee (Brandenburg gegen Frankreich!), bis magdeburgische Kürassiere und Altmärker Ulanen Hülse brachten; in grausem Todesritte nahmen sie mehrere Batterien und sprengten französische Kürassiere auseinander, die ihnen in die Flanke sielen. Mit gleicher Todesverachtung fochten schleswig-holsteinische Dragoner gegeu französische Garde zu Pferde. Als Oberst v. Auerswald, seinen Garde-Dragonern vorauseilend, in die Brust geschossen ward, übergab er einem Rittmeister in dienstlicher Form das Kommando, brachte ein Hoch auf de» König aus und ritt zurück, um zu sterben. Erst das Eintreffen des Feldherrn selbst, des Prinzen Friedrich Karl, entschied diese furchtbare Schlacht bei Mars-l a - T o u r. Unter des Königs eigener Leitung tobte am 18. die letzte ls.siug. blutigste Schlacht in weitem Bogen westwärts der Festung, bei Gravelotte, bis die Sachsen, von der Garde unterstützt, unter . ihrem Kronprinzen im Norden das Dorf St. Privat nahmen und im Süden General, v. Frausecky uach fünf Meilen langem Marsche sein pommerisches Corps zur Entscheidung heranführte; Moltke selbst ging mit gezücktem Degen voran zum siegreichen' Sturme gegeu die Höhen von Gravelotte. Mit Mühe fand man für den königlichen Sieger, der wieder im Granatenfeuer gestanden hatte, ein Stübchen zur Nachtruhe. Die Hauptmasse der Ersten und Zweiten Armee hielt nun unter dem „Roten Prinzen" Frankreichs größtes Heer in Metz wie ein eiserner Reif umschlossen. Eisenbahn und Telegraph zogen sich int Kreise um die Festung, sodaß bei jedem der zahlreichen Ausfälle sofort Hülfe erbeten und geschickt werden konnte. Die Dritte Armee aber trat mit einer neugebildeten Vierten unter dem Kronprinzen Albert von Sachsen den Vormarsch nach Paris an. Da brachten die verwegenen Ulanen die überraschende Kunde, 'Mac Mahon ziehe hinter den Ar-gönnen nordwärts, offenbar um Bazaiue zu entsetzen. Kühn und schlagfertig wie immer, ergriff das Große Hauptquartier seine Maßregeln. Die beiden Kronprinzen zogen, rechts abschwenkend, bald im Regen bald im weißen Kalkstaub unaufhaltsam den „französischen Thermopylen" zu. Prinz Albert erreichte die Maasübergänge vor den Franzosen. Dem flnß-

7. Lehrbuch für den erzählenden Geschichts-Unterricht an Mittelschulen - S. 328

1891 - Freiburg i. B. : Wagner
1. Sept. 1870 /' — 328 - abwärts weichenden Feinde schoben sich, rechts und links des Flusses, beide Heere nach, zwischen inne die beiden bayerischen Armeecorps: eine Zange, welche Mac Mahon den Weg nach Metz wie nach Paris in immer engerer Umschließung sperrte. Da nahm er ostwärts der kleinen Festung Sedan seine Stellung zur letzten Schlacht, mit beiden Flügeln an die Maas sich lehnend. Aber schon in der Nacht und im Morgengrauen des 1. September schlangen im Norden die Preußen mit Württembergern, Thüringern, Hessen, im Osten die Sachsen, im Süden die Bayern um ihn den ehernen Ring, welchen der Sieg der Bayern in dem gräßlichen Straßenkampf umbazailles und der Stm'm der Hessen und Nassauer aus den Kalvarienberg von Jlly unzerbrechlich zusammenschweißte. Verzweifelte Anläufe der feinblichen Reiterei würden unerschrocken zurückgeschlagen. Um 4 Uhr mußten die Franzosen nach Seban zurück. Das rasenbe Gebränge auf den Brücken und unter den Thoren erinnerte an den Übergang über die Beresina. Eben wollten bayerische Jäger die Wälle ersteigen, ba erschien die weiße Fahne. Von seinen Palabiiten umgeben, dem Kronprinzen, Moltke, Bismarck, betten er zum Danke für ihre Mitwirkung feuchten Auges die Hand reichte, empfing der König von dem französischen General Reiße ein Schreiben Napoleons, der bei Mac Mahon war: „N’ayant pas pu inourir au milieu de raes troupes, il ne me reste qu’ä remettre mon epee entre les mains de Votre Majeste.“ Auf der Säbeltasche eines Husarenlieutenants schrieb der König die Antwort, in welcher die Tapferkeit der französischen Truppen Anerkennung fand. Wie ein Blitz flog die Botschaft durchs Heer: „Napoleon gefangen mit 100000 Mann!" Als König Wilhelm im Feuerscheine der in Braub geschossenen Dörfer in sein Quartier ritt, brängten sich die Soldaten heran in grenzenloser Freude; sie hatten Kerzcheu im Gewehrlaufe stecken, die leuchteten wie ant Weihitachtdbaum, und weithin klang durch die Nacht: „Nun danket alle Gott mit Herzeit, Mund und Händen!" Das war die Gebnrtsstunde des Deutschen Reiches. Und durch Allbeutschlanb ging das Jauchzen: „Der Herr hat Großes an uns gethan; Ehre sei Gott in der Höhe!" — Allüberall staub der Entschluß fest: „Wir wollen sein ein einzig Volk von Brübern" — bis ans ($nbe der Tage. — In Paris warb unter beut Ginbrucke des Tages von Seban die Republik ausgerufen. Die neue Regierung erklärte: „keinen Zoll unseres Gebietes, keinen Stein unserer Festungen!" Einstweilen zogen die Deutschen an der Aisue und Marne abwärts, Paris zu bezwingen. Eine schwere Ausgabe! Hinter fünfzehn
   bis 7 von 7
7 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 7 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer
Auswahl:
Filter:

TM Hauptwörter (50)50

# Name Treffer  
0 0
1 0
2 0
3 0
4 0
5 1
6 0
7 0
8 0
9 0
10 1
11 0
12 0
13 0
14 0
15 0
16 0
17 0
18 0
19 0
20 0
21 0
22 0
23 0
24 0
25 0
26 0
27 0
28 7
29 0
30 0
31 0
32 0
33 0
34 0
35 0
36 0
37 2
38 0
39 0
40 0
41 0
42 0
43 0
44 0
45 0
46 0
47 0
48 0
49 0

TM Hauptwörter (100)100

# Name Treffer  
0 0
1 1
2 0
3 0
4 0
5 0
6 0
7 0
8 0
9 0
10 0
11 0
12 0
13 0
14 0
15 0
16 1
17 1
18 0
19 5
20 1
21 0
22 0
23 1
24 0
25 0
26 0
27 0
28 0
29 4
30 0
31 0
32 0
33 0
34 0
35 0
36 0
37 0
38 0
39 0
40 0
41 0
42 0
43 0
44 0
45 0
46 0
47 0
48 0
49 0
50 0
51 5
52 0
53 0
54 1
55 0
56 0
57 0
58 0
59 0
60 0
61 0
62 0
63 0
64 0
65 0
66 0
67 0
68 0
69 0
70 0
71 0
72 0
73 0
74 0
75 0
76 0
77 1
78 0
79 0
80 0
81 0
82 0
83 0
84 0
85 0
86 0
87 0
88 0
89 0
90 0
91 1
92 1
93 0
94 1
95 0
96 0
97 0
98 1
99 0

TM Hauptwörter (200)200

# Name Treffer  
0 12
1 1
2 19
3 3
4 15
5 5
6 4
7 9
8 1
9 33
10 21
11 0
12 6
13 2
14 0
15 21
16 21
17 7
18 5
19 34
20 3
21 21
22 43
23 8
24 6
25 3
26 7
27 32
28 0
29 4
30 12
31 3
32 1
33 73
34 6
35 16
36 0
37 33
38 2
39 26
40 18
41 4
42 3
43 9
44 7
45 7
46 3
47 6
48 13
49 11
50 10
51 5
52 6
53 5
54 38
55 14
56 9
57 5
58 12
59 72
60 4
61 7
62 25
63 10
64 10
65 21
66 0
67 16
68 6
69 0
70 1
71 27
72 14
73 24
74 8
75 7
76 10
77 9
78 2
79 17
80 14
81 115
82 5
83 0
84 1
85 31
86 3
87 5
88 15
89 2
90 0
91 14
92 0
93 9
94 1
95 1
96 0
97 6
98 7
99 7
100 21
101 0
102 13
103 29
104 4
105 15
106 8
107 0
108 13
109 1
110 14
111 7
112 20
113 0
114 5
115 21
116 15
117 3
118 7
119 4
120 24
121 42
122 5
123 9
124 6
125 4
126 17
127 20
128 18
129 21
130 1
131 16
132 12
133 4
134 5
135 0
136 43
137 3
138 11
139 2
140 22
141 13
142 13
143 46
144 7
145 42
146 30
147 8
148 7
149 2
150 16
151 16
152 15
153 1
154 7
155 31
156 53
157 7
158 13
159 1
160 1
161 8
162 19
163 21
164 27
165 18
166 46
167 11
168 7
169 17
170 3
171 18
172 9
173 26
174 6
175 17
176 15
177 41
178 1
179 12
180 13
181 18
182 31
183 36
184 21
185 7
186 10
187 13
188 5
189 17
190 18
191 6
192 33
193 2
194 12
195 0
196 10
197 24
198 9
199 5